Zum 100. Geburtstag des SV Gehlenberg-Neuvrees kommen Ailton, Klasnic und Hunt

Zum 100. Geburtstag des SV Gehlenberg-Neuvrees kommen Ailton, Klasnic und Hunt / Quelle:NWZ-Online

Bild: Heiner Elsen

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Der SV Gehlenberg-Neuvrees feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festwochenende. Ein Höhepunkt ist das Spiel gegen Werder-Legenden wie Ailton und Klasnic. Das ganze Dorf packt mit an, um das Event unvergesslich zu machen.

Man kann es sich heute eigentlich kaum noch vorstellen – Anfang der 20er Jahre schaute die einfache Dorfbevölkerung noch ganz komisch auf diese neue Sportart mit einem Ball, die so langsam durch Großstädter auch Einzug auf dem Land fand. Da es natürlich an der nötigen Ausrüstung fehlte, begnügte man sich mit einer Schweineblase als Lederballersatz und Arbeitsschuhen als Fußballstiefel. So beginnt sie – die jetzt 100 Jahre alte Geschichte des Sportvereins Gehlenberg-Neuvrees. Diesen runden Geburtstag will der Verein, der heute viel mehr als nur Fußball zu bieten hat, mit einem Festwochenende vom 6. bis zum 8. Juni feiern.
Vorbereitungen auf Hochtouren

„Die Vorbereitungen laufen seit Monaten. Eigentlich sind wir jeden Abend auf dem Sportplatz“, sagt Schriftführer Tobias Pohlabeln im Gespräch mit unserer Redaktion. Zusammen mit seinem Chef, dem 1. Vorsitzenden Frank Kleemann, und zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern reinigte er in dieser Woche noch das Sportgelände am Altenend. Zum Festwochenende (siehe Infobox) soll natürlich alles blitzen, damit beim großen Höhepunkt – dem Spiel gegen die Legenden vom SV Werder Bremen – auch die alten Kicker von der Weser staunen, was der kleine Verein aus Gehlenberg auf die Beine gestellt hat. „Wir freuen uns besonders, dass unser Bundesliga-Schiedsrichter Frank Willenborg zugesagt hat, die Partie zu pfeifen“, sagt Kassenwart Niklas Pohlabeln. Der vorläufige Kader der Werder-Allstars steht auch schon fest – unter anderem haben sich Ailton, Aaron Hunt, Nelson Valdez und Ivan Klasnic angekündigt.
Eine der ersten Mannschaften 1931 des damals noch DJK Neuarenberg genannten Vereins (von links): Johann Kock, Gerhard Eilermann, Heinrich Wendeln, Hermann Schrand, Gerhard Heitmann, Heinrich Hüntelmann, Wilhelm Kock, Hermann Reiners, Theodor Kock, Heinrich Jansen-Olliges und Wilhelm Kolrep. Foto: Chronik SV Gehlenberg

Zum 100. Geburtstag des SV Gehlenberg-Neuvrees kommen Ailton, Klasnic und Hunt / Quelle:NWZ-Online
Eine der ersten Mannschaften 1931 des damals noch DJK Neuarenberg genannten Vereins (von links): Johann Kock, Gerhard Eilermann, Heinrich Wendeln, Hermann Schrand, Gerhard Heitmann, Heinrich Hüntelmann, Wilhelm Kock, Hermann Reiners, Theodor Kock, Heinrich Jansen-Olliges und Wilhelm Kolrep. Foto: Chronik SV Gehlenberg

Sie alle waren noch nicht geboren, als der SV Gehlenberg-Neuvrees das Licht der Welt erblickte. Auf Initiative des Lehrers Karl Friedrich Knackewefel fand 1925 die Gründungsversammlung statt – monatlicher Mitgliedsbeitrag: 50 Pfennig. Die heutigen Vereinsfarben waren damals noch direkt im Vereinsnamen – Schwarz-Weiß Neuarenberg nahm ab 1926 am Spielbetrieb teil. Aber Moment: Neuarenberg? Tatsächlich wurde Gehlenberg Anfang des 19. Jahrhunderts vom Herzog von Arenberg in Neuarenberg umbenannt. Erst 1939 kehrte der ursprüngliche Name zurück. „Fünf Namen – ein Verein“, heißt das Kapitel in der zum 75. Geburtstag erschienen Chronik des Sportvereins. Denn aus Schwarz-Weiß Neuarenberg wurde 1931 die DJK Neuarenberg, dann 1935 wieder Schwarz-Weiß Neuarenberg, 1939 mit der Umbenennung des Orts Schwarz-Weiß Gehlenberg und schließlich 1973 der SV Gehlenberg-Neuvrees.
Zum 100. Geburtstag des SV Gehlenberg-Neuvrees kommen Ailton, Klasnic und Hunt / Quelle:NWZ-Online
In den 30er Jahren wurden die Zuschauer und Spieler noch mit Trecker und Anhänger zum Sportplatz gebracht. Foto: Chronik SV Gehlenberg

Sportliche Höhepunkte der Vereinsgeschichte waren unter anderem Anfang der 80er Jahre. 1984 schaffte die erste Fußballmannschaft unter der Leitung von Peter Seefeld den Aufstieg von der Kreisliga in die damalige Bezirksklasse. Die Mannschaft wurde nach ihrem letzten Punktspiel an der Gemeindegrenze empfangen und im Triumphzug durch den Ort begleitet. 1993 konnten die Gehlenberger noch einen draufsetzen: Der Aufstieg in die Bezirksliga war der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. 1998 wurde dann der heutige Sportplatz am Altenend in Betrieb genommen. Aktuell stehen die Fußballer in der Kreisliga Cloppenburg in der unteren Tabellenhälfte, können aber nicht mehr absteigen.
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Heute ist der SV Gehlenberg-Neuvrees viel mehr als nur Fußball. Neben den beiden Herrenmannschaften, einer Damenmannschaft, 14 Gruppen im Jugendfußball und der Alten Herren stellt der Sportverein Mannschaften im Tischfußball, im Tischtennis, hat eine Turnabteilung mit zwei Gruppen, vergibt Sportabzeichen und hat mehrere Schiedsrichter. Insgesamt hat der Verein zurzeit 542 Mitglieder.
Das Festprogramm im Überblick

Freitag: Am 6. Juni findet ab 19 Uhr ein Flutlichtturnier der alten und zweiten Herrenmannschaft teil. Bei den Alten Herren sind die Vereine Marka Ellerbrock, SV Hilkenbrook, SV Rastdorf, BV Neuscharrel, SC Kampe-Kamperfehn, VfL Markhausen und Blau-Weiß Lorup mit dabei. Bei den zweiten Herren sind es Marka Ellerbrock, BV Neuscharrel, SC Kampe-Kamperfehn, VFL Markhausen und der FC Sedelsberg.

Samstag: Am 7. Juni startet das Programm um 10 Uhr mit einem Jugendturnier der E-, C- und D-Jugend. Um 14 Uhr geht es dann weiter mit dem Spiel der ersten Damenmannschaft gegen die U17 des SV Meppen. Ab 16 Uhr findet dann das Dorfpokal-Turnier statt – diverse Straßenmannschaften aus Gehlenberg und Neuvrees kämpfen um den Jubiläums-Pokal.

Sonntag: Der 8. Juni startet um 10 Uhr mit dem Jubiläumsempfang mit geladenen Gästen. Um 15 Uhr (Einlass ab 13.30 Uhr) folgt dann der große Höhepunkt des Jubiläums: das Spiel des SV Gehlenberg-Neuvrees gegen die Legenden vom SV Werder Bremen. Im Anschluss findet dann eine große Zeltfete auf dem Sportplatz mit DJ Nitzie statt.
Ganzes Dorf dabei

Bei der Organisation des Rahmenprogramms kann sich der Vorstand des SV Gehlenberg-Neuvrees nicht nur auf den Verein, sondern auf das ganze Dorf verlassen. „Zahlreiche Vereine aus Gehlenberg unterstützen uns zum Beispiel bei Thekenschichten oder beim Aufbau. Der Zusammenhalt im Dorf funktioniert bestens“, freut sich Tobias Pohlabeln. Jetzt muss am Festwochenende natürlich noch das Wetter mitspielen.