Schule
Die katholische Grundschule Gehlenberg
Nach der Gründung Gehlenbergs im Jahre 1788 gab es für die hier angesiedelten Kolonisten mehr als 20 Jahre lang noch keine Schule. Zu dieser Zeit waren zwar in Städten die sog. Stadtschulen eingerichtet, in ländlichen Gebieten war staatlich oder kirchlich organisierter Unterricht noch weitgehend nicht vorhanden. Man beauftragte dafür „fähige“ Personen aus dem Ort, die den Kindern erste Schritte im Lesen, Schreiben, Rechnen, Religionslehre usw. vermitteln konnten. Allerdings fand dieser „Unterricht“ nur in den Wintermonaten statt, im Sommer wurde die „Arbeitskraft“ der Jungen und Mädchen in den Familien und auf den Höfen gebraucht. Im Jahre 1811 aber bauten die Kolonisten ihre erste Schule in Gehlenberg, nahe der Kirche am sog. „Scharpen Stein“. Unterhalt bekam der Lehrer durch das Schulgeld der Eltern, außerdem wurden ihm Grundstücke für die eigene Bewirtschaftung zugewiesen. Schon 1839 musste wegen größerer Schülerzahlen ein zweites Schulgebäude errichtet werden. Es stand dort, wo heute die Turnhalle ist und wurde bis 1960 gebraucht. 270 Kinder besuchten bereits im Jahr 1855 hier die Schule. Aus diesem Grund wurde 1856 dann auch ein Schulgebäude in Neuvrees gebaut. Der nächste Schritt erfolgte dann 1930. In diesem Jahr errichtete man ein neues Schulhaus für drei Klassen. Es ist der Teil an der Nordseite mit den drei wunderschönen Giebeln, der auch heute noch benutzt wird. Die nächste Erweiterung erfolgte dann 1960 mit dem Mittelstück des Schulhauses, und 1965 wurde schließlich noch der zweigeschossige Anbau als letzte Erweiterung hinzugefügt. Die letzte Maßnahme hatte nicht nur mit der immer mehr wachsenden Kinderzahl zu tun, auch die Änderung der Schulpflicht im Jahre 1963 auf 9 Schuljahre für die Volksschulen war ein Grund dafür. In Gehlenberg mussten nämlich die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs aus Neuvrees und Hilkenbrook mit unterrichtet werden, weil man in kleinen Schulen keine 9. Klassen einrichtete. Hinzu kamen auch weitere Jahrgänge aus Neuvrees (ab Kl. 5). Die größte Schülerzahl erreichte man an der sog. „Mittelpunktschule“ Gehlenberg im Schuljahr 1969/70 mit 385 Schülerinnen und Schülern und Jahrgängen bis 45 Schüler/innen in einer Klasse. Einen markanten Einschnitt gab es dann im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1974. Die Orte Gehlenberg und Neuvrees wurden vom Landkreis Aschendorf Hümmling ausgegliedert und dem Landkreis Cloppenburg zugeschlagen. Mit der zeitgleich eingeführten Schulform „Förderstufe“ wurde dann die Gehlenberger Schule eine Grundschule, da die Jungen und Mädchen ab Kl. 4 die Förderstufe in Friesoythe besuchten. Heute hat die Schule 85 Schülerinnen und Schüler. Nach Auflösung der Grundschule Neuvrees werden diese Kinder hier unterrichtet, zudem einige Jungen und Mädchen aus Neuscharrel.