Zum Inhalt springen
Bild: Hermann Gerdes
Der größte Windpark steht in Gehlenberg – die 20-jährige Förderperiode endet dort. Was bleiben jetzt für Optionen?
Windenergie nimmt im deutschen Strommix eine zentrale Rolle ein. Aber in diesem Jahr läuft die Förderung nach dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) für viele Windkraftanlagen aus. Doch zahlreiche Anlagen werden bald nicht mehr gefördert, da die Förderung nach 20-jähriger Laufzeit ausläuft. Für viele stellt sich die Frage: Was tun?Den größten Windpark gibt es in Gehlenberg: 26 Räder produzieren 39 Megawatt, ein Bürgerwindpark. Aber die in 2000 errichtete Anlage erreicht bald das Ende der Förderung.Drei Alternativen Für Windenergieanlagen kommen nach Auslaufen der Förderung im Wesentlichen drei Optionen in Betracht: Das Repowering, der Weiterbetrieb oder die Stilllegung der Anlage. Zwischen den Optionen können die Betreiber allerdings nicht völlig frei wählen. Während für ein Repowering insbesondere die planungs- und genehmigungsrechtliche Zulässigkeit – seit Jahren stark von den politischen Rahmenbedingungen geprägt – gegeben sein muss, sind für den ökonomischen Weiterbetrieb technische und betriebswirtschaftliche Aspekte maßgeblich. Lediglich die endgültige Stilllegung am bisherigen Standort bleibt immer möglich, ist jedoch aus klimapolitischer und volkswirtschaftlicher Sicht unter Umständen nicht sinnvoll. Recycling-Probleme für die alten Anlagen werden kommen.Beim Weiterbetrieb nach der Förderung muss der Strom eigenständig vermarktet werden. Zudem sind technische Anpassungen für die Direktvermarktung erforderlich. Mit höheren Wartungskosten ist zu rechnen. Im Kreis Cloppenburg gibt es eine installierte Leistung von 417 Megawatt. 39 der 243 kreisweit installierten Windenergieanlagen drehen sich im Saterland. In Friesoythe sind das mit 71 zwar deutlich mehr, doch an die Leistung von 93,7 Megawatt im Saterland kommen sie nicht ran. Friesoythe hat rund zehn Megawatt weniger.Repowering im Saterland – Der Windpark Saterland ist der größte seiner Art im Kreis Cloppenburg. Vor zehn Jahren hatte Guido Reiners, damals Prokurist der Raiffeisenbank Scharrel, die Idee. Die Gemeinde Saterland machte bei der Realisierung als Bürgerwindpark mit. Über 700 Personen beteiligten sich. 24 Windmühlen mit je drei Megawatt sollten gebaut werden. Im Westermoor konnten naturschutzrechtliche Belange nicht ausreichend berücksichtigt werden, also ging es ins Ostermoor. Schon damals gab es ein Repowering. Für die 24 Anlagen wurden 24 Windkrafträder der älteren Generation im Landkreis Cloppenburg oder im angrenzenden Gebiet abgebaut. Das Ersetzen der alten durch moderne Anlagen ist durchaus gewünscht.Auch die Gemeinde Saterland profitiert. Kämmerer Jens Gralheer weist jetzt 21 000 Euro als Einnahme aus der Beteiligung aus. Mit 18 Prozent sei die Dividende deutlich höher als seinerzeit angekündigt.„Noch ist Repowering kein Thema bei uns“, sagte Bürgermeister Thomas Otto. Aber er sieht auch keine Hinderungsgründe, wenn eines Tages die Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als fünf Megawatt üblich sind. Abstände zur Wohnbebauung seien auch unter Berücksichtigung der neuesten Vorgaben ausreichend: „Es dürften im Saterländer Windpark mit Repowering auch nach 2032 alle Voraussetzungen für ertragsreichen Wind erfüllt sein.“ Die effektivsten Anlagen im Kreis stehen übrigens in Bösel. Beim 2014 in Betrieb genommenen Windpark „Kündelmoor“ in Bösel produzieren 15 Räder mit 45,75 Megawatt.