St.-Marien-Stift übernimmt Gehlenberger Seniorenzentrum
Bild: Eva Dahlmann-Aulike
Das St.-Marien-Stift Friesoythe übernimmt das Seniorenzentrum St. Catharina in Gehlenberg. Der bisherige Träger Caritas St. Martinus kämpft mit Personalengpässen. Die meisten Mitarbeiterinnen wollen an ihrem Arbeitsplatz bleiben.
Das St.-Marien-Stift Friesoythe übernimmt das Seniorenzentrum St. Catharina in Gehlenberg – idealerweise zum 1. Januar, wenn bis dahin alle bürokratischen Hürden genommen sind. Das haben der bisherige Träger die Caritas St. Martinus aus Haren und das St.-Marien-Stift vergangene Woche den 15 Mitarbeiterinnen mitgeteilt und am Donnerstag in einem Pressegespräch öffentlich gemacht.
Bereits kooperiert
2021 ist das Seniorenzentrum St. Catharina eröffnet worden. In dem dreistöckigen Neubau gibt es eine Tagespflege mit 18 Plätzen, eine Seniorenwohngemeinschaft mit zwölf Plätzen, die derzeit vom Pflegedienst Hümmling der Caritas St. Martinus betrieben wird, sowie fünf barrierefreien Wohnungen für Personen ab 60 Jahren. Es ist ein bistumsübergreifendes Projekt der Kirchengemeinde St. Prosper, die zum Bistum Osnabrück gehören. Die Sozialstation St. Marien hatte dort von Anfang an ein Büro, denn was die ambulante Pflege in Friesoythe und seinen Ortsteilen angeht, sei diese der „Platzhirsch“, sagt Bernd Wessels, Geschäftsführer des St.-Marien-Stifts, das auch Träger des St.-Marien-Hospitals und des Seniorenheims Elisabethhaus und eben der Sozialstation ist. Wenn es zu personellen Engpässen gekommen sei, habe man sich bereits gut ausgeholfen.
Doch nun komme es bei der Caritas St. Martinus immer häufiger zu Personalengpässen, weil deren Alten- und Pflegeheim St.-Raphael-Stift in Werlte erweitert worden sei, berichtet Geschäftsführer André Diecks. Zudem konnten die Harener die Gehlenberger Tagespflege noch nicht auslasten. Tagespflege sei eine Ergänzung für Patienten, die bereits ambulante Pflege in Anspruch nehmen, sagt Bernd Wessels. Zwar habe die Caritas-Sozialstation Friesoythe immer schon Patienten aus Gehlenberg, Neuvrees, Neuscharrel oder Markhausen bewusst an die Tagespflege in Gehlenberg und nicht an die Tagespflege in Friesoythe vermittelt. Doch auf die Dauer hätten die Harener eine eigene Dependenz ihres Pflegedienstes Hümmling in Gehlenberg eröffnen müssen. So gab es schon seit Längerem Gespräche für einen Teilbetriebsübergang gegeben. „Ziel ist es, dass wir die Tagespflege komplett auslasten“, sagt Wessels.
Keine Änderungen
Bei den Mitarbeiterinnen seien die Neuigkeiten überrascht aber durchaus positiv aufgenommen worden, berichteten die beim Pressetermin anwesenden Leiterinnen der zwei Tagespflege-Einrichtungen und der ambulanten Pflegedienste. Denn: Für sie ändere sich nur der Arbeitgeber. Bezahlung und Arbeitsbedingungen bleiben bestehen, denn beide Unternehmen haben dasselbe Tarifsystem. „Meine Wahrnehmung ist: Die Mitarbeiterinnen hier, stehen voll hinter ihrer Arbeit. Für sie ist es das wichtigste, dass sie bleiben können“, sagt André Diecks. Sie hätten zwar das Recht, bei der Caritas St. Martinus angestellt zu bleiben und könnten in anderen Einrichtungen eingesetzt werden. Bis Ende November müssen sie sich entscheiden. Doch die allermeisten Mitarbeiterinnen seien aus Gehlenberg oder der näheren Umgebung. Es wird erwartet, dass fast alle Mitarbeiterinnen im Seniorenzentrum St. Catharina bleiben.