Zum Inhalt springen
Bild: Renke Hemken-Wulf
Etwa 20 Gehlenberger waren zur Sitzung des Cloppenburger Kreistages gekommen. Am Ende half es nicht, da die CDU-Mehrheit ihre Meinung nicht änderte.
Bis zuletzt hatten sie alles versucht. Etwa 20 Gehlenberger waren zur Sitzung des Kreistages in die Cloppenburger Stadthalle gekommen. Schon vor dem Gebäude protestierten Jugendliche mit einem Plakat für eine Gleichbehandlung ihres Ortes. Doch am Ende lehnte der Kreistag mit der Mehrheit der CDU-Fraktion eine Förderung des Sägerei-Museums in Gehlenberg ab.Antrag auf Förderung – Die Gehlenberger finden, sie würden ungerecht behandelt. Die Dorfgemeinschaft Gehlenberg und der Heimatverein Gehlenberg-Neuvrees-Neulorup hatten eine jährliche Förderung über 24 000 Euro für den Ausbau des Sägerei-Museums im Kulturzentrum Mühlenberg beantragt. Die CDU-Fraktion hatte mit ihrer Mehrheit bereits im Kultur- und Kreisausschuss die Förderung abgelehnt – nun sollte der Kreistag die finale Entscheidung treffen. Da auch hier die CDU-Fraktion über eine Mehrheit verfügt, schien die Entscheidung schon gefallen. Doch die Gehlenberger wollten nicht aufgeben. Im Vorfeld der Sitzung hatten sie die Kreistagsmitglieder noch einmal angeschrieben. Am Dienstag richteten während der Einwohnerfragestunde noch mal sechs Fragen explizit an die CDU-Fraktion. Denn sie akzeptieren die bisherige Begründung der CDU für eine Ablehnung nicht. Diese hatte auf die Richtlinien für eine Förderung verwiesen. In deren heißt es unter anderem, dass ein förderfähiges Museum ein Alleinstellungsmerkmal und überregionale Ausstrahlungskraft haben müsse. Die Gehlenberger sind überzeugt, dass ihr Sägerei-Museum die Kriterien erfüllt und so fragten sie welche Alleinstellungsmerkmale das Kinotechnische Museum Löningen und das Postgeschichtliche Museum Friesoythe hätten, die das Sägerei-Museum auch nach den Ausbau nicht habe werde, weshalb eine überregionale Ausstrahlung angezweifelt werde und warum der CDU-Fraktion, die Sägerei-Ausstellung trotz Interesse von Gästen nicht reiche. Keine Antworten – Die CDU-Fraktion blieb während der Sitzung eine Antwort schuldig. Ad hoc könne er die Fragen nicht beantworten, sagte CDU-Fraktionschef Hans Götting. Versprach aber den Gehlenberger Antworten zukommen zulassen. Götting betonte ebenso wie Hermann Schröer noch mal, dass der CDU-Fraktion ein Alleinstellungsmerkmal beim Sägerei-Museum fehle. Es gebe bestimmte Regelungen und zu denen passe die Sägerei im Moment nicht, so Götting. Kritik an der CDU-Haltung kam von SPD, FDP und Grünen/UWG. Sie plädierten und stimmten für eine Förderung des Sägerei-Museums. „Die Sägerei erfüllt die Kriterien für ein Alleinstellungsmerkmal“, sagte Ursula Thomée (UWG). Es mache zudem das Oldenburger Münsterland attraktiver. Auch Wilhelm Bohnstengel (SPD) betonte, dass ein Alleinstellungsmerkmal gegeben sei. Ein weiteres Sägerei-Museum gebe es nicht in der Region, zudem habe das gesamte Ensemble des Kulturzentrums eine Strahlkraft, die weit über den Landkreis hinaus gehe. Die Ablehnung sei sachlich nicht nachzuvollziehen, so Bohnstengel. Die CDU-Fraktion sollte über ihren Schatten springen, denn die Förderung für das Sägerei-Museum könne unter die Richtlinien fallen, meinte auch Fabian Wesselmann (Grüne). Auch Yilmaz Mutlu (FDP) plädierte dafür, dass ehrenamtliche Engagement zu unterstützen. Bei den Gehlenbergern ist die Enttäuschung nach der Entscheidung des Kreistages groß. Sie sind besonders darüber entrüstet, dass die CDU-Fraktion ihre Fragen während der Sitzung nicht beantwortet hat. Doch: „Wir geben nicht auf“, sagt Anni Knipper, Schriftführerin der Dorfgemeinschaft. Die Gehlenberger wollen weiter versuchen, eine Förderung vom Kreis zu bekommen.