Neuscharreler Straße ab sofort wieder frei befahrbar

Neuscharreler Straße ab sofort wieder frei befahrbar / Quelle:NWZ-Online

Bild: Heiner Elsen

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Die Neuscharreler Straße zwischen Gehlenberg und Neuscharrel ist nach neunmonatiger Bauzeit wieder freigegeben. Die Verbreiterung der Straße war umstritten, da mehr als 150 Bäume gefällt wurden.

Die wichtige Verbindung zwischen zwei Dörfern ist wieder frei: Die Neuscharreler Straße (Kreisstraße 147) zwischen Gehlenberg und Neuscharrel ist am Dienstag wieder für den Auto- und Radverkehr freigegeben worden. In neunmonatiger Bauzeit mit etwas Verzögerung wurden sowohl Straße als auch Radweg verbreitert. Die Freigabe erfolgte zusammen mit den Vertretern des Landkreises, der Stadt Friesoythe sowie der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und einigen Anliegern.
Fit für die Zukunft

„Diese Straße ist nun für die Zukunft gut aufgestellt. Nicht nur der Begegnungsverkehr von großen Fahrzeugen wurde erleichtert – auch auf dem Radweg kann man nun zügig und vor allem vor dem Kraftverkehr geschützt fahren“, sagte Erster Kreisrat Ansgar Meyer bei der Freigabe. Insgesamt 3500 Fahrzeuge befahren die Kreisstraße pro Tag, zehn Prozent davon sind dem Schwerlastverkehr zuzuordnen. Im Zuge des Kreisstraßenverbreiterungsprogramm ist die Fahrbahn von 5,50 auf sieben Meter verbreitert worden, der Radweg hat jetzt 2,50 Meter Breite. „Dort können sich jetzt auch ganz entspannt zwei Lastenräder begegnen“, so Meyer weiter. Er hofft, dass die neue breitere Straße jetzt unfallfrei bleibt.

Rund 3,7 Millionen Euro mussten für die Baumaßnahme aufgebracht werden, davon generierten sich rund 60 Prozent für die Straße und 75 Prozent für den Radweg aus Fördermitteln. „Auch Grunderwerb musste getätigt werden, der überall aber gut funktioniert hat“, so Meyer weiter. Dr. Hannah Timmer, Leiterin der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Lingen, Detlef Kolde als Vorsitzender des Verkehrsausschusses und Bürgermeister Sven Stratmann (SPD) wiesen ebenfalls auf die Wichtigkeit der Sanierungsmaßnahme hin.
Nicht unumstritten

Dabei war die Verbreiterung von Anfang an nicht unumstritten. Mehr als 150 Bäume mussten für die Maßnahme gefällt werden – der Nabu protestierte deswegen schon 2022 gegen die Planungen. „Bäume fällen ist immer bedauerlich, aber an dieser Stelle ging es nicht anders. Die Fällungen werden vor Ort und außerhalb kompensiert. Die nächste Pflanzperiode ist im Herbst, dann beginnen auch die externen Kompensationen“, sagte Meyer zu diesem Thema. Die Kompensationsmaßnahmen finden unter anderem an der Schwaneburger Straße bei Friesoythe statt.

Probleme gab es auch während der Bauphase – viele Autofahrer suchten sich durch Schleichwege und eigentlich nur landwirtschaftlich genutzte Strecken einen Weg von Gehlenberg nach Neuscharrel – ohne die offizielle Umleitung zu nutzen. Das führte sogar so weit, dass diese Strecken für den KfZ-Verkehr gesperrt werden mussten und die Polizei dort kontrollierte.