Im Gehlenberger Kulturzentrum brennt wieder das Schmiedefeuer

Im Gehlenberger Kulturzentrum brennt wieder das Schmiedefeuer / Quelle:NWZ-Online

Bild: Anni Knipper

Die Gehlenberger investierten mehr als 1000 Stunden in Eigenleistung in den Aufbau der Schmiede. Viele Gegenstände wurden gestiftet.

Die regelmäßigen Arbeiten am Kulturzentrum Mühlenberg sind weitestgehend lahmgelegt. Dennoch konnten einige einzelne Personen die Schmiede fertigstellen. Schon bei der Zufahrt zum Gelände des Kulturzentrums fällt das ansprechende Gebäude ins Auge. Die Zahl 1788, das Gründungsjahr des Ortes Gehlenberg, steht über dem großen zweiflügeligen Türbogen. Mehr als 1000 Stunden Eigenleistungen, Materialspenden und eine Förderung aus dem Programm „Leader-Region Soesteniederung“ machten die Realisierung für die Dorfgemeinschaft Gehlenberg e.V. erst möglich.Das Planieren des Grundstücks, die Betonarbeiten, das Mauern der Wände, die Zimmerei- und Dachdeckerarbeiten, der Einbau der Decke mit Eichendielen sowie die Pflasterung im Innen- und Außenbereich gehörten zu den in Eigenleistung erbrachten Arbeiten. Ebenfalls wurden die alten Gusseisenfenster überarbeitet und die Türen gezimmert, gestrichen und eingebaut. Klinker für das Mauerwerk und Dachziegel stammen aus abgebrochenen Stallgebäuden der Familien Janßen, Hauptstraße, und Holtmann, Hinterberg. Die Klinker von der Familie Janßen waren noch in der ehemaligen Gehlenberger Ziegelei gebrannt worden. Inzwischen ist die Schmiede mit den üblichen Schmiedewerkzeugen komplett ausgestattet. Aus den früheren Gehlenberger Schmieden Meyer, Hauptstraße (jetzt Moormann), Immken und Block wurden viele Gegenstände gestiftet, die in Zukunft besichtigt werden können. Eine über 100 Jahre alte Werkbank mit Schraubstock von Johann und Anton Meyer ist jetzt ein Schmuckstück in der neuen Schmiede. Amboss, Standbohrmaschine und Doppelschleifmaschine stammen ebenfalls aus der ehemaligen Schmiede Meyer. Die Esse (Schmiedefeuer) war früher in der Schmiede Immken in Gebrauch. Die Abzugshaube hat Willi Immken angefertigt. Aus der Schmiede Block stammt die von Hand betriebene Stößel- oder Kurzhobelmaschine zur Bearbeitung kürzerer Metallflächen. Biegemaschinen und viele weitere Vorrichtungen und Werkzeuge haben ihren Platz gefunden. Die Original-Ziffern 1788 wurden von Heinrich Block aufgearbeitet und ergänzt.