Ganz besondere OP befreit Gehlenberger von Geburtstrauma


Bild: CKQ/Jutta Böning
Henning Hanenkamp litt seit der Geburt an einer schweren Armlähmung. Eine innovative Operation in Quakenbrück, bei der ihm zweimal künstlich der Arm gebrochen wurde, ermöglichte ihm erstmals, diesen wieder richtig zu bewegen.
Gehlenberg/Quakenbrück – Eigentlich sollten es fünf Stunden werden. Doch die Operation lief besser und schneller als erwartet. Seit seiner Geburt kann Henning Hanenkamp aus Gehlenberg aufgrund einer Lähmung seinen rechten Arm nicht richtig bewegen. 199 Minuten im OP-Saal des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück (CKQ) sollten dies jetzt endlich ändern. Bei dem komplizierten interdisziplinären Eingriff wurden jetzt die Weichen gelegt, dass er in ein bis zwei Jahren seinen Arm wieder so nutzen kann, wie jeder andere Mensch.
Fast keine Hoffnung mehr
„Ich hatte eigentlich keine Hoffnung mehr, dass ich meinen Arm jemals wieder richtig benutzten kann“, sagt Hanenkamp im Gespräch mit unserer Redaktion. Er leidet an einer „Armplexusläsion“ und einem „persistierendem Außenrotations- sowie Anteversionsdefizit“ – einfach ausgedrückt: durch die Schädigung des Nervengeflechts in Arm und Schulter hatte er Lähmungserscheinungen, auch konnte er seinen Arm nur sehr geringfügig anheben oder drehen.
Henning Hanenkamp nach der OP: Beide Arm in der waagerechten Position halten war vorher unmöglich. Foto:
Henning Hanenkamp nach der OP: Beide Arm in der waagerechten Position halten war vorher unmöglich. Foto:
Schon als er drei Jahre alt war, wurde er bereits am Arm operiert, damit er ihn überhaupt irgendwie bewegen konnte. „Danach musste ich einfach erstmal damit leben. Doch das war gar nicht so einfach“, erzählt der heute 29-Jährige. Denn der Arm machte ihm immer wieder zu schaffen – die unnatürliche Schonhaltung sorgte fortlaufend dafür, dass sich seine Wirbelsäule immer weiter verkrümmte. Auch seinen früheren Beruf als Fachkraft für Lagerlogistik musste der Gehlenberger aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
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Während sein Fall lange als nicht therapierbar galt, erhielt Hanenkamp dann vor zwei Jahren von seiner Neurologin den Tipp, sich im Quakenbrücker Krankenhaus bei Dr. Christian Heinen, Leitender Arzt der Neuro-, Wirbelsäulen- und Nervenchirurgie, vorzustellen – einem international anerkannten Spezialisten in der Peripheren Nerven- und Plexuschirurgie. Gemeinsam mit Oberarzt Tareq Abu-Zamzam aus der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie bauten sie ein Team auf. „Ich hab dann einfach mal einen Termin gemacht, obwohl ich auch damals kaum Hoffnung hatte“, so Hanenkamp.