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Bild: Anni Knipper
Die Ferien wurden für die Dachsanierung an der Grundschule genutzt. Das Gebäude wurde 1930 errichtet. Unklar ist, wie es zu dieser besonderen Bauweise gekommen ist.
Die Ferienzeit wurde für die Sanierung von Dächern der Grundschule Gehlenberg genutzt und konnte in diesen Tagen rechtzeitig vor Schuljahresbeginn abgeschlossen werden. Betroffen von den notwendigen Arbeiten waren der älteste Bauteil des Schulgebäudes sowie der Verbindungstrakt zwischen Schule und ehemaliger Lehrerwohnung. An beiden Baustellen wurden die Isolierungen erneuert sowie neue Dachziegel aufgelegt. Das alte Schulgebäude mit drei Klassenräumen wurde bereits im Jahre 1930 gebaut und galt damals laut einem Zeitungsbericht als eines der modernsten Schulhäuser in der Region. Es war schon größtenteils unterkellert und hatte eine Zentralheizung, die es zu der Zeit nur selten in Schulen gab. Eine Besonderheit aber fällt dem Passanten in der Regel kaum auf. Bei genauer Betrachtung wird er feststellen, dass das Gebäude drei Giebel hat, die in ihrer Bauweise völlig unterschiedlich gestaltet sind und in der Region wohl einmalig sein dürften. Bis zur Traufenkante ist das Mauerwerk an allen drei Seiten mehr oder weniger gleich ausgeführt, dann aber haben die Bauleute ihr fachliches Können auf besondere Weise dokumentiert, indem sie die Ziegel mit ganz unterschiedlichen Mustern bis in die Giebelspitze fortgeführt haben. So zeigt der Westgiebel ein Muster von Quadraten aus waagerecht und senkrecht gemauerten Ziegeln, deren Oberflächen auf zwei verschiedenen Ebenen liegen. Im Nordgiebel dagegen wurden die Ziegel über Eck gemauert, so dass ein senkrechtes Wellenmuster entstand. Wieder ganz anders ist der Ostgiebel gebaut, da hier die Ziegel der Länge nach senkrecht gestellt wurden und die Oberflächen ebenfalls nicht auf einer Ebene liegen. Die gleichen Stilelemente finden sich übrigens auch bei den beiden Giebeln des Lehrerhauses wieder, das zeitgleich mit dem Schulgebäude errichtet wurde. Wer für diese einmalige Ausführung der Arbeiten verantwortlich war, ist nicht sicher geklärt. Erzählungen im Ort berichten von drei am Bau beteiligten Brüdern, die sich einen kreativen Wettstreit um die besondere Art des Mauerwerks lieferten, vielleicht war es aber auch der zuständige Architekt, der die Idee für die Gestaltung hatte.