153 Bäume müssen zwischen Neuscharrel und Gehlenberg weichen

153 Bäume müssen zwischen Neuscharrel und Gehlenberg weichen / Quelle:NWZ-Online

Bild: Heiner Elsen

Zahlreiche Bäume sollen an der Neuscharreler Straße zwischen Gehlenberg und Neuscharrel gefällt werden. Frank Beumker, Pressesprecher des Landkreises Cloppenburg, erklärt, warum das nötig ist.

Vielen ist es bereits aufgefallen: An der Neuscharreler Straße (K 147) zwischen Gehlenberg und Neuscharrel wurden Bäume zum Fällen markiert. Mehrere Leserinnen und Leser haben sich in unserer Redaktion gemeldet. Sie fragen sich, warum das gemacht wird und warum in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch Bäume gefällt werden. Kreispressesprecher Frank Beumker beantwortet unsere Fragen. Warum werden die Bäume gefällt?Die Kreisstraße 147 wird vom Landkreis Cloppenburg verbreitert und erneuert, um die Verkehrssicherheit für die Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Aufgrund des Schwerlastverkehrsanteils wird die Straße auf sieben Meter ausgebaut. Gleichzeitig wird der Radweg auf dem gesamten Streckenabschnitt von 1,80 Meter auf 2,50 Meter verbreitert. Der Ausbau der Kreisstraße  147 ist Teil des Kreisstraßenverbreiterungsprogramms IV und wurde 2019 von den politischen Kreisgremien beschlossen und auf den Weg gebracht. Im Rahmen der Fahrbahn- und Radwegeverbreiterung ist es leider unvermeidlich, dass auch Bäume gefällt werden.Wie viele Bäume sollen gefällt werden?Für den Landkreis Cloppenburg ist bei jeder Straßenbaumaßnahme das Ziel, den Baumbestand soweit wie möglich zu erhalten, wenn dies eben möglich ist. Für dieses Ziel wird der Baumbestand an geeigneten Stellen auch mit Schutzplanken versehen. Nichtsdestotrotz müssen für die Straßenbaumaßnahme an der K 147 insgesamt 153 unterschiedlich große Bäume entnommen werden. Davon haben 117 Birken, Buchen, Eichen, Erlen und Eschen einen Stammdurchmesser von unter 50 Zentimetern.Wann sind die Fällarbeiten geplant?Die Baumfällarbeiten sind für Januar/Februar 2023 vorgesehen und werden bis zum 28. Februar 2023 abgeschlossen sein.In Zeiten des Klimawandels sind Baumfällungen offenbar kaum noch vermittelbar: Sind andere Lösungen in Betracht gezogen worden?Baumfällungen sind grundsätzlich schwer vermittelbar. Wie bei jeder Verbreiterungsmaßnahme wurden mehrere Varianten überprüft und verglichen. Selbstverständlich wurde bei jeder Variante auch der Eingriff in Natur und Landschaft in die Bewertung einbezogen. Hierzu wurden Stellungnahmen aller Betroffenen öffentlicher Belange eingeholt, die Naturschutzbehörde wurde angehört sowie der Nabu. Es wurde ebenfalls eine Begehung im Vorfeld durchgeführt, wo alle Beteiligten weitere Anmerkungen zur Planung äußern konnten. Von März bis Oktober 2021 wurde die Kartierung durchgeführt, dort wurden sämtliche Bäume betrachtet und von einem Fachbüro überprüft.Wird es Ersatzpflanzungen geben ?Für den im landschaftspflegerischen Begleitplan ermittelten Kompensationsbedarf werden 348 Baum-Ersatzpflanzungen vorgenommen. Von den 348 zu kompensierenden Bäumen werden 115 an der K147 als Lückenbepflanzung und zum Teil hinter den erforderlichen Fahrzeugrückhaltesystemen gepflanzt. Die weiteren 233 Bäume werden auf einer externen Fläche zusätzlich kompensiert. Somit werden deutlich mehr Bäume ersetzt als entnommen werden müssen. Hierzu finden weitere Abstimmungen zwischen dem Kartierbüro und unserer Naturschutzbehörde statt.Wie sieht der Zeitplan für die anschließenden Bauarbeiten aus?Die Baumfällarbeiten an der K 147 werden von Januar bis zum 28. Februar 2023 durchgeführt. Die Verbreiterungsmaßnahme, von der Hauptstraße (L 68) bis Neuscharreler Allee (K 146), wird voraussichtlich im Sommer 2023 beginnen und sich bis in das Jahr 2024 erstrecken. Während der gesamten Baumaßnahme wird zusätzlich ein Umweltbaubegleiter die Maßnahme naturschutzfachlich begleiten.